Papier-Recycling einfach erklärt

Papier-Recycling ermöglicht es uns, die negativen Auswirkungen des Papierkonsums zu reduzieren. Warum das wichtig ist? Deutschland ist Weltmeister im Papierimport und Papierexport. Laut Umweltbundesamt wurden 2020 ca. 219 kg Papier, Pappe und Karton pro Kopf verbraucht. Eine ganze Menge also. Die gute Nachricht ist: Der Altpapieranteil der gesamten Papierproduktion in Deutschland beläuft sich auf 79 %. Diese Zahl wird von kaum einem anderen Land auf der Welt übertroffen.

Ohne das fortgeschrittene Papier-Recycling müssten Tonnen an Altpapier verbrannt werden, was wiederum zu unnötigem CO₂-Ausstoß führen würde. Dank Papier-Recycling müssen außerdem weniger Frischfasern produziert und damit weniger Bäume gefällt werden.

Aber wie funktioniert Papier-Recycling? Was passiert mit Altpapier, nachdem es von uns in der Altpapiertonne entsorgt wird?

In diesem Artikel erklären wir:

1. Was ist Papier-Recycling? 
2. Wie funktioniert Papier-Recycling?  
3. Wie recycelt man Papier richtig? 
4. Welche Papiersorten sind für das Recycling geeignet?
5. Welche Papiersorten sind nicht für das Recycling geeignet? 
6. Tipps für Ihren persönlichen Papierverbrauch 
7. Packhelps Produkte aus Recycling-Papier 
8. Zusammenfassung 

Was ist Papier-Recycling?

Papier-Recycling beschreibt den Prozess, in dem Altpapier zu neuem Papier aufbereitet wird. Wiederverwertet werden können nicht nur Papier, sondern auch Pappe und Karton. Diese werden in Altpapiertonnen und Containern von Privathaushalten und Industrien entsorgt. Anschließend wird es in Papier-Recycling-Anlagen sortiert, gepresst, zu Faserbrei verarbeitet und von Fremdstoffen befreit. Die somit entstandene Masse wird mit anderen Stoffen vermischt und gelangt dann in den Produktionsprozess neuer Papierprodukte.

Was hat es eigentlich mit dem Recycling-Zeichen auf sich? Antworten auf all Ihre Fragen bezüglich Umweltsymbolen gibt es in unserem Blogartikel. Mit Dateien zum kostenlosen Download.

Wie funktioniert Papier-Recycling?

Zuvor haben wir im Schnelldurchlauf erklärt, wie Papier-Recycling funktioniert. Im Folgenden erfahren Sie, wie die genannten Prozessschritte im Einzelnen aussehen:

• Sortieren – Dunkles Papier wie Kraftpapier oder Karton wird von weißem Papier getrennt. Dunkle Fasern können nämlich nicht in weiße Fasern umgewandelt werden. Dunkle Papiersorten werden dementsprechend wieder zur Produktion von dunklem Papier eingesetzt.
• Sieben – In diesem Schritt werden papierfremde Bestandteile im Papier entfernt. Dazu gehören Büroklammern oder Plastikelemente.
• Zerkleinern und Pressen – Das zerkleinerte Papier wird zu Ballen gepresst.
• Deinking – Dieses Verfahren sorgt dafür, dass sich die Druckerfarbe vom Papier löst. Dazu wird das Altpapier in eine Tonne mit Wasser gelegt. Das Papier löst sich in seine Fasern auf und es entsteht ein Brei. Nun wird mithilfe von Tensiden und Natronlauge der Brei mehrmals gereinigt und die Farbteilchen herausgefiltert.
• Bleichen – Der gereinigte Papierbrei wird mit Wasserstoffperoxid oder Sauerstoff gebleicht. Dieser Schritt ist jedoch auch umstritten, da so umweltschädliche Substanzen ins Wasser geraten und das dem Gedanken des Umweltschutzes widerspricht.
• Trocknen und Plätten – Im letzten Schritt wird der Brei auf Bahnen ausgelegt, geplättet und getrocknet.

Papier-Recycling selber machen

Das, was große Recyclinganlagen machen, können Sie auch! Alles, was Sie für hausgemachtes Papier-Recycling brauchen ist Zeitungspapier, einen Stabmixer, Haushaltstücher, einen Behälter, warmes Wasser und einen Schöpfrahmen.

• Behälter mit zerkleinertem Zeitungspapier füllen
• Diesen mit warmen Wasser befüllen und mit dem Stabmixer zusammenmixen
• Masse in eine Wanne mit warmen Wasser füllen
• Masse mittels Schöpfrahmen auffangen und durch das Sieb abtropfen lassen
• Breibahn vom Schöpfrahmen auf Haushaltstüchern übertragen
• Trocknen lassen oder mit Bügeleisen platt- und trockenbügeln

Papier-Recycling selber machen ist gar nicht so schwer und ist eine tolle Beschäftigung für Kinder und Erwachsene.

Welche Papiersorten sind für das Recycling geeignet und welche nicht?

Beim Papier-Recycling ist es sehr wichtig, dass sowohl private als auch industrielle Verbraucher den Müll systematisch und sorgfältig trennen. Um Klarheit darüber zu schaffen, was recycelt werden kann und was nicht, haben wir die gängigsten Materialien für Sie zusammengefasst.

Laut Umweltbundesamt sind folgende Papiersorten für das Recycling geeignet:

• Zeitungen/Zeitschriften/Broschüren/Bücher
• Schulmaterialien aus Papier
• Bürounterlagen
• Geschenkpapier und Geschenkverpackungen ohne Lackierungen oder glänzende Beschichtungen
• Verpackungen aus reinem Papier, Pappe und Karton
• Eierkartons

Folgende Materialien gehören nicht in die Papiertonne:

• Verbundmaterialien – Getränkekartons (Gelber Sack)
• Tapeten (Restmüll)
• Wachs-, Paraffin-, Bitumen- und Ölpapiere beziehungsweise -pappen (Restmüll bzw. bei Verpackungen: gelber Sack),
  Thermopapier – Kassenzettel, Fahrkarten (Restmüll)
• Selbstdurchschreibepapier
• Nassfest imprägnierte und/oder geleimte Papiere und Pappen – Plakate (Restmüll bzw. bei Verpackungen: gelber Sack),
  Mit Kunststofflacken oder -folien hergestellte Lack-, Glacé- und Chromopapiere und -pappen (Restmüll bzw. bei Verpackungen: gelber Sack)
• Papiere mit Klebstoffanwendungen, die sich nicht leicht abtrennen lassen (Haftnotizen, Adressetiketten, Selbstklebeverschluss bei Kuverts) (Restmüll bzw. bei Verpackungen: gelber Sack). Eine Ausnahme hiervon sind Papierprodukte, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind. Diese dürfen nur Klebstoffe enthalten, die nach den anerkannten Prüfmethoden INGEDE 12 & Score Card als ausreichend abtrennbar bewertet werden. Diese Papiere können mit dem Altpapier entsorgt werden.

Wie oft kann man Papier recyceln?

Papier kann zwischen 5 und 6 Mal recycelt werden. Dabei handelt es sich um eine grobe Einschätzung. Und warum kann man Papier-Recycling nicht unendlich oft wiederholen? Papierfasern verlieren mit jedem Recyclingprozess an Qualität. Ohne Zugabe von Frischfasern wären sie zu kurz und würden sich nicht zu neuem, stabilem Material verarbeiten lassen. Um den Papierkreislauf aufrechtzuerhalten, sind Frischfasern unabdingbar.

Packhelps Versandkartons bestehen zu 90 % aus Recyclingpappe und sind vollständig recycelbar. Mit einem benutzerfreundlichen Online-Designer können Sie diese mit Umweltsymbolen und einem Design personalisieren.

Papier-Recycling Zusammengefasst

Die Aufbereitung und Wiederverwertung von Altpapier ist wichtig und richtig. Jeder von uns kann etwas dazu beisteuern, damit so wenig Frischfasern wie möglich für die Produktion neuer Materialien genutzt werden müssen.

Dank voranschreitender Digitalisierung kann viel Papier gespart werden. Tickets müssen nicht mehr ausgedruckt werden, Flyer werden durch digitalen Content ersetzt und auch Schulen und Institutionen wird immer seltener gedruckt. Und das Papier, das dennoch produziert wird, kann durch das wachsende Umweltbewusstsein unserer Gesellschaft richtig entsorgt und dann recycelt werden.