Welche Kartonarten gibt es? Was ist Wellpappe? Kartonarten einfach erklärt

Aleksandra Owczarek
Aleksandra Owczarek | 7 min Lesezeit

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Inhaltsverzeichnis:

Was sind die Arten von Kartons?

Wikipedia definiert Karton als Papier mit einer größeren Dicke. Er kann aus Zellstoff, Holzschiff oder Altpapier hergestellt werden und findet unterschiedliche Anwendungen:

  • als Druckuntergrund in Druckereien
  • zum Schutz von Packgut in der Verpackungsindustrie
  • als Behälter in Form einer Schachtel oder Faltschachtel
  • als künstlerischer Werkstoff im Kunstgewerbe

Aber kann es wirklich so einfach sein? Niemals! In diesem Artikel gehen wir auf verschiedene Eigenschaften und Verwendungszwecke des Kartons ein und beschreiben die gängigsten Kartonarten.

HINWEIS: In diesem Beitrag bezieht sich der Begriff „Karton“ nicht nur auf das „dickere Papier“, sondern auch auf die Kartonage − also eine Verpackung aus Karton.

Verschiedene Kartonarten

In der Regel gleicht kein Karton dem anderen. Jede Kartonage wird nämlich an spezifische Kundenbedürfnisse angepasst.

Es gibt jedoch standardisierte Codes, die die Ausführungsformen der Verpackungen vereinheitlichen und somit die Kommunikation zwischen Kunden und Herstellern eindeutig machen.

Die Rede ist hier von dem FEFCO-Code. Er beschreibt eindeutig die verschiedenen Verpackungsmittel und ordnet sie in diverse Kategorien ein.

Kartonsorten nach FEFCO-Code

Der weltweite FEFCO-ESBO-Code präzisiert die verschiedenen Kartonarten und klassifiziert diese auf die folgende Art und Weise:

  • 01 − Handelsübliche Rollen und Bögen
  • 02 − Faltschachteln (Faltkisten)
  • 03 − Deckelschachteln (Stülpschachteln)
  • 04 − Falthüllen und Trays
  • 05 − Schiebeschachteln (Gürtelschachteln)
  • 06 − Formfeste Schachteln
  • 07 − Fertig geklebte Schachteln

Jede FEFCO-Kategorie enthält mehrere Verpackungsarten. Die volle Klassifizierung mit Kartonagen-Zeichnungen finden Sie in dem FEFCO-Katalog (ab Seite 25).

Es gibt auch eine andere Klassifizierung der Kartonsorten: Nach der Papierart, die zur Produktion verwendet wurde. Diese Aufteilung finden Sie in dem Abschnitt zum Papierarten bei Wellpappe.

Wofür werden Kartons verwendet?

Wofür verwendet man Kartons

Die Verpackungsindustrie unterscheidet zwischen drei Kartonarten, wenn es um deren Verwendungszweck geht. Diese sind:

  • Primärverpackungen. Diese sind einfach Produktverpackungen. Sie stehen also im direkten Kontakt mit dem Produkt.
  • Sekundärverpackungen. Hier geht es um Umverpackungen wie Präsentationsverpackungen, die ins Regal gestellt werden.
  • Transportverpackungen. Diese Kartonagen sorgen für einen sicheren Transport der Packgüter: Sei es Kartons für sperrige Waren oder Schachtel für E-Commerce. Bedruckt oder unbedruckt − hier ist die Wahl fast grenzenlos.

Welchen Karton soll ich auswählen?

Welchen Karton auswählen?

Die perfekte Verpackung für Ihr Packgut zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf die folgenden Fragen zu stellen. Sie helfen Ihnen dabei, Ihre Bedürfnisse zu präzisieren und den passenden Karton auszuwählen.

Wie schwer ist der Inhalt?

Das Gewicht Ihres Packgutes ist einer der entscheidenden Faktoren bei der Verpackungsauswahl. Der Markt bietet zahlreiche Optionen für diverse Gewichte: Von robusten Faltkartons für Transport und Lagerung bis zu federleichten Versandbeutel für E-Commerce.

Ist der Inhalt zerbrechlich oder empfindlich?

Wenn Sie diese Frage beantworten, wissen Sie genau, ob Sie beim Verpacken zusätzliche Polsterung wie Polsterpapier oder geschreddertes Papier benötigen, oder ob Sie Ihr Paket mit einem Warnsymbol kennzeichnen sollen.

Ist der Inhalt in ein- oder mehrteilig?

Hier kommt wieder die Polsterung ins Spiel. Es ist eine gute Idee, verschiedene Teile Ihres Packgutes in ein Packpapier einzuwickeln, um das Zusammenstoßen beim Transport zu verhindern. Ein zusätzliches Füllmaterial zum Schutz vor Rutschen der Teile, wie Holzwolle oder Wabenpapier, wäre hier ein weiterer Vorteil.

Die Entscheidung dreht sich also um die Karton- und Polsterungsart. Kurz und gut: Diese Komposition Ihrer Verpackung hängt von dem Gewicht, der Größe, Zerbrechlichkeit und Empfindlichkeit Ihres Packgutes ab.

Immer noch unsicher, welche Verpackung ist richtig für Sie? Unsere Expert*innen beraten Sie gerne. Hier entlang!

Damit Sie jetzt die informierte Wahl treffen können, ist es nötig, dass Sie mehr über die Herkunft und Produktion des Kartons erfahren. Daher die Frage:

Woraus besteht ein Karton?

Kartons bestehen meist aus Wellpappe. Sie besteht aus einer Welle und mindestens einer glatten Papierbahn, die Deckenpapier genannt wird.

Bestandteile der einwelligen Wellpappe
Quelle: www.wellpappe-wissen.de

Die Außendecke sorgt unter anderem für Widerstandsfähigkeit gegenüber Beschädigungen und ist für Stapelfähigkeit einer Kartonage zuständig. Diese Seite muss sich auch leicht bedrucken lassen, wenn Sie eine gebrandete Verpackung benötigen.

Was ist Wellpappe?

Wellpappe besteht aus gewelltem Papier (d. H. die Welle) und einer Papierbahn: Sie werden im Prozess der Papierverarbeitung miteinander verklebt.

Und was ist Pappe? Diese Bezeichnung stammt aus den Zeiten, in denen man den Begriff „pappen“ als Synonym für Zusammenkleben benutzte. So könnte man sagen, dass die Wellpappe ein zusammengeklebtes, gewelltes Papier ist.

Warum wird das Papier gewellt?

Papier ist ein leichtes Material. Es erhält jedoch eine außerordentliche Festigkeit, wenn es gewellt wird. Darum bildet die Welle den Kern der Wellpappe. Diese Nutzung des Papiers ermöglicht es, ein stabiles Verpackungsmaterial zu erhalten.

Die Stabilität dieses Materials ist aber nicht immer gleich. Sie hängt nämlich von der Anzahl und Art der Welle. Und so haben wir verschiedene Wellpapparten, die zahlreiche Kombinationen bilden können.

Arten der Wellpappe

Die grundlegende Aufteilung der Wellpappe unterscheidet 3 Varianten: 1-, 2- und 3-wellige Wellpappe. Wie der Name sagt, entstehen Sie aus 1, 2 oder 3 Schichten der Welle. Wobei jede Welle mit einer Papierbahn (einem Deckenpapier) verklebt wird.

Einwellige Wellpappe

Die einwellige Wellpappe besteht aus einer Welle, die auf beiden Seiten mit einer Papierbahn verklebt wird:

Einwellige Wellpappe
Quelle: www.wellpappe-wissen.de

 

Zweiwellige Wellpappe

Die zweiwellige Wellpappe besteht aus 2 Wellen und 3 Papierbahnen:

Zweiwellige Wellpappe
Quelle: www.wellpappe-wissen.de

 

Dreiwellige Wellpappe

Die dreiwellige Wellpappe besteht aus 3 Wellen und 4 Papierbahnen:

Dreiwellige Wellpappe
Quelle: www.wellpappe-wissen.de

Wenn man also von den verschiedenen Arten des Kartons spricht, kann man auch die ein- und mehrlagigen Wellpappen meinen, die zur Fertigung des Kartons verwendet werden.

Es gibt aber viel mehr dazu: Die Welle selbst hat weitere unterschiedliche Eigenschaften wie die Höhe und Teilung.

Wellenteilung und Wellenhöhe

Die Welle kann verschiedene Größen haben. Um die sog. Wellenart zu bestimmen, muss man Wellenteilung (t) und Wellenhöhe (h) messen.

Wellenteilung und -höhe
Quelle: www.wellpappe-wissen.de

Je kleiner die Wellenteilung (t) und je kleiner die Wellenhöhe (h), desto geringer ist auch die Stapelfähigkeit und Pufferwirkung des Kartons. Je nach Größe werden folgende Wellenarten unterschieden:

  • A-Welle (Grobwelle, t: 7,9 − 10,0 mm, h: 4,0 − 5,0 mm)
  • C-Welle (Mittelwelle, t: 6,5 − 7,9 mm, h: 3,1 − 4,0 mm)
  • B-Welle (Feinwelle, t: 4,8 − 6,5 mm, h: 2,2 − 3,1 mm)
  • D-Welle (Feinwelle, t: 3,5 − 4,8 mm, h: 1,9 − 2,2 mm)
  • E-Welle (Feinst- oder Mikrowelle, t: 2,6 − 3,5 mm, h: 1,0 − 1,9 mm)
  • F-Welle (Miniwelle, t: 1,8 − 2,6 mm, h: 0,6 − 1,0 mm)
  • G-Welle (Miniwelle, t: ≤ 1,8 mm, h: <0,6 mm)
  • N-Welle (Miniwelle, h: ca. 0,40 mm, Dimensionen nicht genormt)
  • K-Welle (t: > 10,0 mm, h: ≥ 5,0 mm)

Die Wellung sorgt vorwiegend für die Stabilität und Belastbarkeit der Wellpappe. Grobwellen bieten eine gute Polsterung, während Feinwellen vor mechanischer Beanspruchung schützen und sich leicht bedrucken lassen.

Aus welchen Papierarten besteht Wellpappe?

Papierarten Wellpappe

Die einzelnen Papierschichten der Wellpappe bestehen meist aus 3 Papierarten: Kraftliner, Testliner und Schrenzpapier:

Kraftliner

Kraftliner besteht zu mindestens 80 % aus Frischfasermaterial und zeichnet sich durch einen hohen Grad an Festigkeit und Schutz vor Feuchtigkeit. Dabei muss man aber merken, dass das Papier nie wasserfest ist. Die Oberfläche des Kraftliners eignet sich perfekt zum Bedrucken. Er kommt in Grammaturen von 125 - 440g/m2.

Testliner

Testliner ist ein zwei- oder mehrlagiges Deckenpapier und besteht zu 100 % aus Altpapier. In der Regel hat Testliner zwei oder mehrere Lagen. Die dickere Lage heißt Trägerschicht und wird aus gemischtem Altpapier gemacht. Die dünnere Lage − die Deckenlage − wird hingegen aus Wellpappenabfällen gefertigt. Die Grammatur von Testliner liegt zwischen 100 und 200 g/m2. Es ist eine kostengünstigere, aber gleichzeitig weniger stabile Papierart.

Schrenzpapier

Schrenzpapier ist ein leichtes Deckepnapier und wird aus gemischtem Altpapier hergestellt. Die verfügbare Grammatur dieses Papiers liegt zwischen 80 und 140 g/m2. Die geringere Festigkeit des Schrenzpapiers macht es perfekt für Innendecken oder Zwischenbahnen bei mehrlagigen Wellpappen.

Was ist Kartonqualität?

Die Kartonqualitäten sind in der Norm DIN 55468 definiert. Sie werden durch die Art der Welle, die Anzahl der Wellen und die Belastbarkeit gekennzeichnet.

Die einwelligen Sorten 1.01 bis 1.05 und die mehrwelligen Sorten 2.02 bis 2.06 werden nur durch den Kantenstauchwiderstand definiert.

Die Wellpappen der Qualitäten 1.10 bis 1.50 und 2.20 bis 2.70 sind für Lagerung und mittlere bis hohe Transportbeanspruchung vorgesehen.

Die Wellpappen der Qualitäten 2.90 bis 2.95 werden als Schwerwellpappe bezeichnet und sind für sehr hohe Transportbelastung vorgesehen. Sie widerstehen hohen Durchstoßkräften und verfügen über einen hohen Kantenstauchwiderstand.

Kartonqualitäten
Quelle: https://www.wellpappe-wissen.de

Eine ausführliche Beschreibung der Kartonqualitäten finden Sie auf der VDW-Website.

Wie kann man Kartons verschließen?

Ihr Karton vor dem Versand sicher zu verschließen ist genauso wichtig wie die Verpackung selbst. Es geht doch darum, zusätzlichen Schutz vor Öffnung Ihres Pakets zu schaffen. Hier stehen Ihnen ein paar Lösungen zur Auswahl. Es gibt nämlich mindestens 3 gängige Verschlussarten eines Kartons:

Schachtel mit 2 Selbstklebestreifen
Eine E-Commerce-Schachtel mit 2 Selbstklebestreifen für Versand und Retoure.

 

Kreative Verpackungsgestaltung mit individuellen Aufklebern

Ein effektiver Weg, Ihren Verpackungen eine persönliche Note zu verleihen, ist die Verwendung von individuell gestalteten Aufklebern. Das Packhelp Design Studio ermöglicht es Ihnen, einzigartige Aufkleber zu entwerfen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch Ihre Markenidentität unterstreichen. Die harmonische Kombination verschiedener Kartonarten mit individuellen Aufklebern eröffnet ein breites Spektrum kreativer Möglichkeiten. Ob Sie eine umweltfreundliche Botschaft übermitteln oder ein lebendiges Markenimage schaffen möchten – die Gestaltung Ihrer Verpackungen ist der Schlüssel, um sich von der Masse abzuheben.

Tipps und Tricks für die optimale Gestaltung

Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie das Beste aus dem Design Studio herausholen können, um Aufkleber zu kreieren, die nicht nur visuell ansprechend sind, sondern auch zu Ihrer Markenbotschaft passen. Von Farbpaletten bis zu Grafikelementen – jede Entscheidung spielt eine Rolle bei der Erschaffung einer einzigartigen Verpackung.

 

Welcher Karton ist richtig für Sie?

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