Die Verpackung der Zukunft

Aleksandra Owczarek
Aleksandra Owczarek | 4 min Lesezeit

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Mehrwegverpackungen, biologisch abbaubare Verpackung, recycelbare Verpackungen, unverpackt. Die Verpackung der Zukunft ist vor allem eines: nachhaltig. Im Zuge der Weltklimakonferenz COP26 treiben Unternehmen ihre Klimaschutzpläne voran. Denn das fordern nicht nur Aktivist*innen, sondern auch Kund*innen. Große Online-Modehändler wie Zalando wollen noch 2021 50 Mio. € in umweltschonende Verpackungen und ähnliche klimaschonende Projekte investieren.

Auch das Verbot von Einwegplastikprodukten in der EU vom 3. Juli 2021 deutet darauf hin: Wegwerfartikel aus Kunststoff waren gestern.

1. High-Tech Paket “The Box” als intelligente Verpackung der Zukunft

Verpackung der Zukunft The Box

Das deutsch-französische Start-Up Living Packets arbeitet an einem Projekt namens “The Box”. Diese intelligente Verpackung ist mit Sensoren, Kamera, Lautsprecher und Mikrofon ausgestattet. Damit kann die smarte Verpackung Temperatur, Druck, Bewegung und das Gewicht im Inneren messen. Auch Transportschäden können so besser getrackt werden. “The Box” soll bis zu 1.000 Mal wiederverwendet werden können.

2. Pfandsystem für Verpackungen

Kosmetikverpackungen

Was mit leeren Plastikflaschen schon recht gut funktioniert, soll nun auch mit Kosmetik- und Lebensmittelverpackungen möglich werden. Das Berliner Start-up Circleback hat sich mit Kneipp zusammengetan, um in einem Pilotprojekt an einem Pfandsystem für Körperpflegeverpackungen zu arbeiten.

Die Idee dahinter: Kund:innen können leere Kunststoffverpackungen im Circleback-Pfandautomaten zurückgeben und bekommen dafür 20 Cent. Kneipp und andere teilnehmende Kosmetikmarken bekommen wiederum ihr Rezyklat wieder.

Mit diesem Projekt sollen Recyclinprozesse von Plastikverpackungen vorangebracht werden und Verpackungskreisläufe geschaffen werden.

Pfandautomat Circleback
Quelle: Circleback

Lebensmittelverpackungen

Ein ähnliches Prinzip hat sich das Berliner Start-up mehrwelt überlegt. Die beiden Gründer launchen bundesweit ein Mehrwegsystem für Lebensmittel im Pfandglas.

Teilnehmende Lebensmittelunternehmen liefern ihre Produkte in Big Bags an eine Sammelstation, wo sie in Pfandgläser gefüllt und anschließend klimapositiv an Supermärkte geliefert werden. Endverbraucher:innen können die leeren Gläser nach Gebrauch im letzten Schritt des Kreislaufs in Pfandautomaten zurückgeben.

Pfandsystem für Lebensmittelverpackungen der Zukunft
Quelle: mehrwelt

3. Verpackung der Zukunft aus nachwachsenden Rohstoffen

Maisstärke wird zur Produktion von plastikfreien Versandbeuteln oder Verpackungschips (Füllmaterial) verwendet. Verpackungen aus Maisstärke sind idR. biologisch abbaubar, kompostierbar, haben ein geringes Eigengewicht und sind für Mensch und Tier unschädlich.

Biologisch abbaubare Versandbeutel weiß
Kompostierbarer Versandbeutel aus Maisstärke

Verpackungen aus Hanf bestehen zu 100% aus ressourcenschonendem Hanf-Zellstoff. Die rauen Pflanzenfasern sorgen für eine angenehm natürliche Haptik bei Verpackungen. Selbstverständlich sind Verpackungen aus Hanf THC-frei und somit unbedenklich. Ein Umweltheld unter den ressourcenschonenden Materialien, denn Hanf gehört zu den besonders schnell nachwachsenden Rohstoffen. Innovative Kartons aus Hanf werden auch zur Isolierung von gefrorenen Produkten eingesetzt.

Verpackung der Zukunft aus Hanf

Daneben gibt es noch Baumwollpapier aus Fasern, die als Nebenprodukt bei der Baumwollaufbereitung für die Bekleidungsindustrie entstehen. Oder Bierpapier aus Hopfen und Malz. Für deren Herstellung werden Biertreber, recycelte Bieretiketten und Zellulose verwendet.

Verpackung der Zukunft aus Baumwolle
Verpackung aus Baumwolle von Gmund.

Bei Packhelp Plus gibt es Verpackungen nach Maß aus Graspapier, Baumwolle, Hanf uvm. auf Anfrage.

4. Thermoisolierende Verpackung der Zukunft

Papierschaum, Pappkarton mit Bienenwabenstruktur, Stroh und Hanf sind innovative Alternativen zu Styropor und helfen dabei, die Verpackungswelt ein Stück grüner zu machen.

Karton mit Bienenwabenstruktur

Verpackungen für gefrorene Lebensmittel Psibufet

Packhelp entwickelte thermoisolierende Kartons für den Versand von tiefgekühltem Hundefutter. Das Projekt entstand im Auftrag von PsiBufet, ein polnischer Hundefutter-Hersteller. Ziel war es, das Hundefutter unter 0°C zu halten, gleichzeitig aber umweltfreundliche Materialien zu nutzen.

Das Ergebnis:
Ein zu 90% recycelbarer Versandkarton, der das Hundefutter über 24 Std. lang unter 0 °C hielt und um 67% günstiger ist, als andere nachhaltige Alternativen. Die Papierwabenplatte ist leicht, verleiht durch ihre Zellstruktur dennoch Stabilität und ist recycelbar.

Papierschaum

Biologisch abbaubar, kompostierbar und besteht meist aus einem Mix aus Altpapier und Pflanzenstärke. Eine extrem nachhaltige Variante einer thermoisolierenden Verpackung der Zukunft. Papierschaum lässt sich jedoch auch dank Spritzgussverfahren zu Formteilen verarbeiten. Diese ersetzen Plastikverpackungen und sind auch noch um 50% leichter.

Hanf als isolierender Verpackungsbestandteil mit toller Ökobilanz

Hanf findet nicht nur als Arzneimittel und Rauschgift Verwendung, sondern wird gerne auch in der Verpackungsbranche verwendet. Hanf besitzt einen ähnlichen Wärmeleitwert wie Styropor, ist jedoch zu 100% kompostierbar, schadstofffrei und verbraucht beim Anbau besonders wenig Wasser. Der Cannabis-Zellstoff besteht zudem aus langen Fasern, die der Verpackung Festigkeit verleihen.

5. Nachhaltigkeit in der Lieferkette dank Kreislaufwirtschaftsmodell

Ifco Verpackung der Zukunft
Das System IFCO SmartCycle™ beruht auf dem Prinzip der Wiederverwendung und Mehrfachnutzung. Bei diesem Geschäftsmodell werden speziell im Lebensmittelhandel Container für Obst und Gemüse eingesetzt. So werden natürliche Ressourcen geschont und Abfälle reduziert.

6. Grüne Verpackung der Österreichischen Post

Verpackung der Zukunft der Österreichischen Post

Die Österreichische Post forscht zusammen mit der FH Österreich an wiederverwendbaren Verpackungen für den Online-Handel. Im Februar 2022 soll es zusammen mit fünf kooperierenden Handelsunternehmen losgehen. Der Plan: Teilnehmende Unternehmen verschicken ihre Pakete wie gewohnt per Post an ihre Kund*innen. Diese können die wiederverwendbare Verpackung anschließend zusammenfalten und per Briefkasten, Post, Filiale des versendenden Unternehmens oder Zusteller retournieren. Die wiederverwendbaren Verpackungen seien für bis zu 100 Versandzyklen gedacht.

7. Reduzierung der Gesamtverpackung

Raylo Case Study
Ein All-In-One-Karton für alle Produkte - Standardgrößen von Kartons sind für Unternehmen zwar günstiger, jedoch nicht unbedingt nachhaltig und kundenfreundlich. Eine viel zu große Verpackung verschwendet nicht nur Verpackungsmaterial, sondern bietet auch noch unzureichenden Schutz für das Kartoninnere. Die Ware rutscht durch die großen Hohlräume in der Verpackung hin und her und kann so beim Transport beschädigt werden. Das Produkt muss dann nicht nur zurückgeschickt werden, sondern auch noch entsorgt.

Ein übermäßiger CO₂-Ausstoß, der sich ganz leicht vermeiden lässt, indem man die Verpackung genau an die Produktgröße anpasst. Kartons nach Maß gibt es schon ab 30 Stück. Am besten, Sie entscheiden sich für recycelbare Kartons oder kompostierbare Versandverpackungen aus Maisstärke.

Kompakt verpackt

Laut EU-Komission sollen bis 2030 alle Plastikverpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein. Setzen auch Sie auf umweltfreundliche Verpackungen, vermeiden Sie Plastik und unterstützen Sie Unternehmen, die in innovative Verpackungen investieren. Übrigens: Mit der Initiative One Tree Planted helfen Sie dabei, mehr Bäume zu pflanzen als bei der Herstellung der Verpackung verbraucht wurde. Jeder Baum zählt!

Hier geht es zur Auswahl nachhaltiger, recycelbarer Verpackung nach Maß.

Verpackungen für eine grüne Zukunft.

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